Frühlingsakademie Nachhaltigkeit 2024

Was ist nachhaltige Mobilität?

Projektwoche zu Nachhaltigkeit in Wissenschaft, Studium, Beruf und Alltag

18. bis 21. März 2024

Mobilität ist eine grundlegende Voraussetzung um am gesellschaftlichen Leben aktiv teilnehmen zu können. Zugleich ist das Mobilitäts- und Verkehrssystem ressourcenintensiv mit Blick auf Energieverbrauch, Emissionen sowie Landschafts- und Klimaschutz. Wie lässt sich Mobilität also gerecht und sicher für alle umsetzen während zugleich die negativen Folgen dieser Entwicklung erheblich reduziert werden?

Mit einer öffentlichen Keynote, einem Forum Nachhaltigkeit, einer Vielzahl an parallelen Workshops und Exkursionen sowie einer abschließenden Podiumsdiskussion gehen wir in Kooperation mit dem KIT-Zentrum Mobilitätssysteme diesen und weiteren Fragen in der Frühlingsakademie Nachhaltigkeit 2024 nach.

LKW mit grüner Bewachsung Vladislava/stock.adobe.com
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Rückblick

Mobilität spielt für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben eine wichtige Rolle. Sie birgt aber auch Herausforderungen im Hinblick auf Energieverbrauch, Emissionen und Landschafts- und Klimaschutz. Wie kann Mobilität gerecht und sicher für alle gemacht werden? Wie können die negativen Folgen von mehr Mobilität gleichzeitig erheblich reduziert werden? Um diese und weitere Fragen ging es bei der jährlichen Projektwoche „Frühlingsakademie Nachhaltigkeit am KIT“ vom 18. bis 21. März 2024. Der Schwerpunkt in diesem Jahr war: „Was ist Nachhaltige Mobilität“. Die Projektwoche wurde ausgerichtet vom ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale in Kooperation mit dem KIT-Zentrum Mobilitätssysteme.

In der Keynote beim öffentlichen Start ging es unter anderem um konkrete Maßnahmen für einen effizienten und umweltfreundlichen Verkehr. Die Keynote „Nachhaltige Mobilität – Illusion oder erreichbares Ziel?“ wurde von Professorin Barbara Lenz gehalten. Sie ist ehemalige Leiterin des Instituts für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Mobilitäts- und Verkehrsexpertin Lenz diskutierte in ihrem Vortrag die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes. Dieser Ansatz erfordert attraktive Verkehrsangebote und das Engagement der Bevölkerung um die Mobilitätswende in der Stadt und auf dem Land voranzutreiben.

Anschießend fand das „Forum Nachhaltigkeit“ statt. Dort konnten Interessierte mit Forschenden am KIT und Akteurinnen und Akteuren aus Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen und Initiativen aus der Region zu aktuellen Projekten sprechen. Die Forschenden des KIT stellten hier unter anderem das Versuchsfahrzeug „eVee“ vor. Das Einsitzer-Auto ist ein flexibel einsetzbares Leichtfahrzeug und verfügt über innovative Technologien. Damit soll die Mobilität der Zukunft nachhaltiger und effizienter gestaltet werden. „eVee“ wurde im Innovationscampus Mobilitätssysteme der Zukunft (ICM) entwickelt.

An den folgenden vier Tagen besuchten rund 170 Studierende aller Fachrichtungen verschiedene Workshops, Exkursionen und Vorträge. Die Studierenden setzten sich dort mit verschiedenen Perspektiven auf unsere aktuelle und zukünftige Mobilität auseinander. Es ging unter anderem um gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die Planung, Entwicklung und Optimierung von Infrastruktur, Digitalisierung und die Herausforderung, knappe Ressourcen effizient zu nutzen.

Die Projektwoche endete mit einer öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema „Mehr Mobilität, weniger Verkehr?“. Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung, Umweltschutz, Politik und Industrie diskutierten, welche Maßnahmen und Innovationen notwendig sind, um die Mobilität der Zukunft zu gestalten und gleichzeitig die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen zu erfüllen.

Öffentliche Keynote-Speech

Nachhaltige Mobilität – Illusion oder erreichbares Ziel?

Bilder der Veranstaltung

Mitschnitt der Veranstaltung auf Youtube

Prof. Dr. Barbara Lenz
Verkehrsforscherin und Mobilitätsexpertin

Dass die Verwirklichung von Nachhaltigkeit heute die Voraussetzung für eine lebenswerte Zukunft ist, ist fast schon zu einer Formel geworden, deren Gültigkeit weithin akzeptiert wird. Dementsprechend haben inzwischen viele Städte in Deutschland einen Masterplan Mobilität entwickelt. Damit die Zielerreichung gelingt, braucht es einerseits Städte und Kommunen, Länder und Bund, um ein Angebot zu entwickeln, das attraktiv und zuverlässig ist – andererseits die Bereitschaft der Menschen, sich auf dieses Angebot einzulassen. Was in größeren Städten allmählich zu gelingen scheint, fällt im ländlichen Raum deutlich schwerer. Aber auch hier werden gerade neuartige Mobilitätskonzepte entwickelt, die eine grundlegende Verbesserung des Angebotes erwarten lassen.

Durch die Erfahrung, wie schwierig es ist, allein durch die Entwicklung der Angebotsseite unsere Mobilität insgesamt nachhaltiger zu machen, ist man sich in Wissenschaft und Planung einig, dass der Wandel nur mit stärkerer Steuerung zu schaffen ist. Dass und wie das funktionieren kann und dabei Wirkung zeigt, lässt sich an einer Reihe von Beispielen aus Deutschland und seinen Nachbarländern darstellen. Im Vortrag wird aber gleichzeitig auch deutlich werden, dass die Antwort auf die Frage „Nachhaltige Mobilität – Illusion oder erreichbares Ziel?“ weder leicht noch einfach ist.

 

Porträt Prof. Dr. Barbara Lenz

Prof. Dr. Barbara Lenz

Von 2007 bis 2021 war Barbara Lenz Direktorin des DLR-Instituts für Verkehrsforschung in Berlin, seit 2003 ist sie Professorin für Verkehrsgeographie an der Humboldt-Universität, wo sie weiterhin in Forschung und Lehre eingebunden ist. Zu ihren Forschungsschwerpunkten innerhalb der sozialwissenschaftlichen Mobilitäts- und Verkehrsforschung zählen die Transformation des Verkehrssektors, Akzeptanz und Auswirkungen des automatisierten Fahrens, neue Mobilitätskonzepte sowie Mobilität im Kontext von Entwicklungsländern. Barbara Lenz war und ist in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien aktiv: Unter anderem leitete sie die Arbeitsgruppe 2 „Alternative Antriebe und Kraftstoffe für eine nachhaltige Mobilität“ der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität, sie war Mitglied im EU-Mission Board für „Klimaneutrale und intelligente Städte“ und arbeitet im französischen Forschungsnetzwerk OPSTE Observatoire des politiques et stratégies de transport en Europe mit. Sie gehört dem Beirat Wissenschaft des Klimarates der Stadt Wien an und ist Mitglied des Klimabeirats der Freien und Hansestadt Hamburg. Barbara Lenz ist Mitautorin mehrerer Standardwerke, wie des Compendium for urban and regional development, der Elsevier International Encyclopaedia of Transportation, des White Paper on „Autonomous Driving“ sowie von „Automatisierter ÖPNV“

Forum Nachhaltigkeit

Bilder der Veranstaltung

Ins Gespräch kommen über Forschung und Innovation – darum wird es beim Forum Nachhaltigkeit gehen. Es findet im Anschluss an die Eröffnungs-Keynote der Frühlingsakademie Nachhaltigkeit ab ca. 19:30 Uhr im Foyer des Audimax statt und wird mit einem Stehempfang eröffnet. Auch beim Forum steht die Frage im Zentrum, wie Mobilität nachhaltiger gestaltet werden kann. Zahlreiche Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Initiativen aus Karlsruhe und Umgebung stellen ihre Arbeit vor: So können sich Studierende und Interessierte in lockerer Messe-Atmosphäre mit den Forschern und Forscherinnen sowie Unternehmern und Unternehmerinnen austauschen, Kontakte knüpfen und Netzwerke ausbauen. Von wissenschaftlichen Postern bis Technik zum Anfassen ist alles dabei.

Liste der Ausstellenden

AK Fahrrad Campus (Hochschulgruppe am KIT)

AStA am KIT (Nachhaltigkeitsrat der Studierendenschaft am KIT)

Chargetic GmbH (Chargetic Full-Service Anbieter für intelligente und skalierbare Ladelösungen)

efeuCampus Bruchsal GmbH (Innovationszentrum für autonome urbane Güterlogistik)

Grün-alternative Hochschulgruppe am KIT

InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (Forschungsplattform des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Stuttgart)

KA-RaceING e.V. (Hochschulgruppe am KIT)

Kiezblocks Karlsruhe (Initiative für die Steigerung der Lebensqualität in den Wohnquartieren von Karlsruhe)

kine e.V. (Studierendeninitiative für Energiewirtschaft – Nachhaltigkeit – Erneuerbare Energien)

KIT Grünes CAMPUS Büro (Anlaufstelle für Studierende und KIT-Mitarbeitende zu alltagsnahen Themen der Nachhaltigkeit)

KIT Institut für Fahrzeugsystemtechnik (FAST)

KIT Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme (IFL)

KIT Institut für Verkehrswesen (IFV)

KIT IPEK – Institut für Produktentwicklung

KIT KASTEL MASE (Forschungsgruppe Modellierung und Analyse im Mobility Software Engineering)

KIT Sustainability Office (SO) (Zentrale Stelle für das Querschnittsthema Nachhaltigkeit am KIT)

KIT wbk Institut für Produktionstechnik

KIT-Zentrum Mobilitätssysteme (Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen am KIT. Forschungsbereich: globale Transformation des Mobilitätssystems)

Projekt „ReMoS“ (Forschungsprojekt des KIT gemeinsam mit der Universität Stuttgart)

Radkurier Karlsruhe (Fahrrad-Logistik in Karlsruhe und Umgebung)

ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale

Workshops

An drei Tagen wurden insgesamt 20 Workshops angeboten in denen die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, in ausgewählte Fachbereiche der nachhaltigen Mobilität tiefer einzusteigen – von innovativen Technologien und Produktprofilen über Akzeptanz und Verbreitung neuer Mobilitätskonzepte bis zu Optimierung von Verkehrsflüssen.

Zur besseren Orientierung wurden die Workshops in vier Kategorien eingeordnet:

Zwei Menschen auf Fahrrädern
Mobilität & Gesellschaft

Damit Verkehr und Mobilität funktionieren und sich weiterentwickeln kann, müssen auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen betrachtet werden: Wie steht es um die Akzeptanz und Verbreitung neuer Mobilitätskonzepte? Was sind die individuellen Mobilitätsmotive und was lernen wir daraus für den tatsächlich der Bedarf an Transportmitteln? Bei der Gestaltung einer nachhaltigen und inklusiven Mobilität für die Zukunft spielen daher auch Transportpolitik, Geschäftsmodelle, rechtliche Systeme und die Wissenschaftskommunikation eine entscheidende Rolle.

Autobahnbrücken
Infrastruktur & Verkehr

Die Kategorie „Infrastruktur und Verkehr“ befasst sich mit der Planung, Entwicklung und Optimierung von Transportnetzwerken und physischer Infrastruktur, um effiziente und nachhaltige öffentliche Verkehrssysteme zu gewährleisten. Sie umfasst Themen wie die Kopplung verschiedener Sektoren, die Steuerung und Optimierung von Verkehrsflüssen sowie die Bereitstellung von Logistikdienstleistungen, um die Bedürfnisse von Gesellschaft und Wirtschaft zu erfüllen.

Leuchtende Stadt
Digitalisierung & Mobilität

Die Digitalisierung in allen Bereichen der Mobilität ist von entscheidender Bedeutung: Sie treibt die Entwicklung von KI-Methoden, die Gewährleistung von zuverlässiger und sicherer Software, die Modellierung sicherer Systeme, die Qualität von Software-Systemen und die Nachverfolgbarkeit von Daten voran. Fortschritte in diesem Bereich sind essenziell, um die Mobilität effizienter, sicherer und nachhaltiger zu gestalten. Zugleich muss die Entwicklung mit den steigenden Anforderungen bei Sicherheit Datenschutz Schritt halten können.

Futuristische selbstfahrende Autos
Technologie & Innovation

Die Kategorie „Technologie und Innovationen“ befasst sich mit der Herausforderung, knappe Ressourcen effizient zu nutzen und gleichzeitig den steigenden ökonomischen und gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Dabei reicht das Spektrum von neuen Produktprofilen und Funktionen bis hin zu innovativen Architekturen und Technologien, die die Mobilität nachhaltiger und effektiver gestalten.

Liste Workshops

  1. Klimaschutz im Verkehr aus Sicht des Landes, Kai Zumkeller, Regierungspräsidium Karlsruhe
  2. Leben mit autonomen Fahrzeugen, Dr. Torsten Fleischer, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (KIT)
  3. Fahrzeugkonzepte des öffentlichen Verkehrs für die urbane Mobilität, Dr.-Ing. Kilian Berthold, Institut für Fahrzeugsystemtechnik (KIT)
  4. Vielfalt in Bewegung – Sozial nachhaltige Mobilität gestalten, Dr.-Ing. Ines Kawgan-Kagan, AEM Institute
  5. Stadtraum in Bewegung: Routen der Transformation, Hannah Walter/ Barbara Hefner/ Jan-Timo Ort, Hochschule für Technik Stuttgart
  6. Verkehrswende als Chance für eine sozial gerechte und klimafreundliche Mobilität: Maßnahmen für die Verkehrswende unter Vermeidung von Mobilitätsarmut und sozialer Ungerechtigkeit, Dr. rer. pol. Kerstin Stark, Institut für Verkehrsforschung, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
  7. Urbane Logistik, outdoor und in der Luft, Thomas Anderer, efeuCampus Bruchsal GmbH / LastMileCityLab
  8. Was wollen und können unterschiedliche Strategien für die städtische Mobilitätswende?, Dr. Franziska Meinherz, Department of Science, Technology and Society, Technische Universität München
  9. Exploring transport policies for a sustainable mobility system, Dr. Eckhard Szimba, Lehrstuhl für Netzwerkökonomie (KIT)
  10. Was war nachhaltige Mobilität?, Dr. Silke Zimmer-Merkle/ Dr. Nicole Hesse/ Prof. Dr. Marcus Popplow, Institut für Geschichte (KIT)
  11. Diversity on the move - Shaping socially sustainable mobility, Dr. Ines Kawgan-Kagan, AEM Institute
  12. System-of-Systems Forschung am Mobilitätssystem der Zukunft, Akad. Dir. DI Sascha Ott, Institut für Produktentwicklung & Zentrum Mobilitätssysteme (KIT)
  13. Driving Change: Navigating the Future with AVs integrated in MaaS/Intelligent Transport System (ITS) - A Workshop on Revolutionizing Transportation, Charly Beye/ Nicole van den Boom, Hochschule Pforzheim
  14. Urban Emotions: Die Messung von subjektivem Sicherheitsempfinden beim Radfahren und Zufußgehen, Dr. Peter Zeile/ Nina Haug, Stadtquartiersplanung (KIT)
  15. Inklusive Mobilität auf dem Land, Dipl.-Ing. Eva-Maria Knoch, Institut für Fahrzeugsystemtechnik-Institutsteil Fahrzeugtechnik (KIT)
  16. Nachhaltige Mobilität als Teil der Unternehmenskultur: Welche Aspekte der nachhaltigen Mobilität gibt es und wie kann ich sie im Arbeitsalltag implementieren?, Vanessa Herhoffer, Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur
  17. Real-world laboratories for autonomous vehicles:  Towards a more sustainable and integrative (campus) mobility?, Dr. Annika Weiser/ Dr. Tim Fraske, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (KIT)
  18. Kann durch autonome Shuttles unser Mobilitätsverhalten nachhaltiger gemacht werden?, Dr. Maike Puhe, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (KIT)
  19. Konzeption eines nachhaltigen Fahrzeugkonzeptes, Philipp Bühler/ Michael König, Institut für Fahrzeugsystemtechnik (KIT)
  20. Revolutionizing Automated Vehicles Validation: Simulations, Gamification, and the Future of Safe Mobility, Majid Jegarian/ Jonas Freyer, Produktentwicklung und Antriebssysteme (KIT)

Exkursionen

Die Eindrücke und Erfahrungen aus den Exkursionen sind stets eine große Bereicherung in unserem Programm. In mindestens 18 Exkursionen an zwei Tagen konnten die Studierenden Einblick in die Praxis erhalten: beispielsweise in Form einer Begehung von Versuchsflächen, Aufbauten, Wirtschaftsbetrieben mit Erläuterungen und anschließender Diskussion.

  1. Nachhaltige Urbane Logistik – Einblicke in das Reallabor efeuCampus, Lars Ohnemus, Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme (KIT)
  2. ewayBW - Feldversuch elektrischer Oberleitungs-Lkw und Technologievergleich, Dr. Till Gnann/ Dr. Uta Burghard/ Tobias Burgert, Fraunhofer ISI
  3. Lichtsignalsteuerung als Bestandteil der kommunalen Verkehrsbeeinflussung, Jan Saal, Tiefbauamt Stadt Karlsruhe
  4. Nachhaltige Logistik, CO2-freier Transport, David Budwasch, Radkurier Karlsruhe
  5. Verkehrssicherheit und Verkehrswende – ein Rundgang rund um die Karlsruhe Innenstadt, Dr.-Ing. Matthias Zimmermann, Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen (KIT)
  6. Elektromobilität in Wohnquartieren und Immobilien – intelligente und skalierbare Ladelösungen in der Praxis, Jonas Schumacher, Chargetic GmbH
  7. Erneuerbare Energien vor Ort: Führung auf den Karlsruher Energieberg, Thomas Müllerschön, Windmühlenberg Windkraftanlage Verwaltungs-GmbH
  8. Besichtigung des Prüffeldes am KIT IPEK – Institut für Produktentwicklung, Arne Bischofberger/ Katharina Bause, Institut für Produktentwicklung (KIT)
  9. Mobilitätsforschung am Campus Ost, KIT - Florian Koeßler (wbk)/ Tobias Gohlke (IPEK)/ Eva-Maria Knoch (FAST), Institut für Produktionstechnik, Institut für Produktentwicklung, Institut für Fahrzeugsystemtechnik (KIT) (ABGESAGT)
  10. Planning and implementing sustainable mobility concepts - Transport modeling in the field, Anna Wiegel, PTV Planung Transport Verkehr GmbH
  11. Nachhaltige Quartiersplanung und Quartiersvernetzung/ Sustainable District planning and District connectivity, Janick Friese/ Pawan Shambhu Singh, Stadtplanungsamt Karlsruhe
  12. Praxisorientierte Entwicklung von nachhaltigen Mobilitätslösungen und Infrastruktur für Fahrräder/E-Bikes, Prof. Dr.-Ing. Reiner Kriesten/ Yannick Rauch, Hochschule Karlsruhe
  13. Nachhaltige Logistik, CO2-freier Transport, David Budwasch, Radkurier Karlsruhe (ABGESAGT)
  14. KA-RaceIng – E-Mobility der Zukunft, Jonas Sandelmann, KIT KA RaceIng
  15. Nachhaltig unterwegs: Auf Entdeckungstour durch die Oststadt, Marius Albiez, Quartier Zukunft – Labor Stadt (KIT)
  16. Motoren- und Umrichterfertigung bei SciMo, Dr. Markus Schiefer, SciMo – Elektrische Hochleistungsantriebe GmbH (ABGESAGT)
  17. LastMileCityLab – Erlebnisraum für urbane Logistik, Thomas Anderer, efeuCampus Bruchsal GmbH / LastMileCityLab (ABGESAGT)
  18. Mobilitätsforschung am Campus Ost, KIT - Florian Koeßler (wbk)/ Tobias Gohlke (IPEK)/ Eva-Maria Knoch (FAST), Institut für Produktionstechnik, Institut für Produktentwicklung, Institut für Fahrzeugsystemtechnik (KIT)

Podiumsdiskussion

Mehr Mobilität, weniger Verkehr?

Bilder der Veranstaltung

Veranstaltung auf YouTube

Die Bewegung von Menschen und Gütern ist ein zentrales Bedürfnis einer globalisierten Gesellschaft und Wirtschaft. Prognosen gehen von einer globalen Vervielfachung des Personen- und Güterverkehrs in den kommenden Jahrzehnten aus. Dem gegenüber steht das langfristige Ziel nachhaltiger zu werden, indem Verkehr vermieden, verlagert oder verbessert wird. In vielen Ländern steht daher ganz aktuell die Elektromobilität im Fokus. Eine reine Antriebswende wird jedoch die Komplexität der Thematik nicht lösen können. Stattdessen ist ein ganzheitlicher, interdisziplinärer Ansatz nötig, um die mobilitätsbezogenen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Das Ziel muss daher eine nachhaltige, barrierefreie, gerechte sowie auf allen Ebenen sichere Mobilität sein, die dabei in ihrer Gänze gesellschaftlich akzeptiert wird. Es stellt sich daher die Frage – wie wird diese Mobilität aussehen? Diese und weitere Fragen diskutierten Expertinnen und Experten bei der öffentlichen Podiumsdiskussion am 21. März 2024.

Moderation:

Porträt Gábor Paál

Gábor Paál
Leitung der Abteilung Wissenschaft und Bildung, SWR


Gábor Paál leitet die Abteilung Wissenschaft und Bildung im SWR sowie die Redaktion „SWR2 Wissen“. Zuvor studierte er Geographie in Frankfurt und Edinburgh. Nach einem Volontariat beim Süddeutschen Rundfunk arbeitete er über viele Jahre als freier Autor, Moderator und Redakteur für den Südwestrundfunk und andere ARD-Sender. Neben Fragen des Globalen Wandels beschäftigen ihn ästhetische Fragen. Zur Frage "Was ist schön?" hat er bereits zwei Bücher geschrieben.

Es diskutierten:

Porträt Christoph Erdmenger

Christoph Erdmenger
Leiter der Abteilung „Nachhaltige Mobilität“ im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Nach einem Studium der Geoökologie und einigen Semestern Volkswirtschaftslehre an der TU Karlsruhe wurde Christoph Erdmenger Umweltwissenschaftler beim Städtenetzwerk ICLEI. Hier entwickelte er zwischen 1996 und 1999 zusammen mit Konrad Otto Zimmermann und Holger Robrecht das kommunale Umweltmanagementsystem ökoBUDGET. Ab 2000 baute er den Bereich „Öko-effizientes Wirtschaften“ mit Schwerpunkt auf umweltfreundlicher Beschaffung auf und entwickelte die Procura+ Kampagne für nachhaltiges Beschaffungswesen. Danach arbeitete er beim Umweltbundesamt von 2004 bis 2008 als Leiter des Fachgebiets „Nachhaltige Energieversorgung“ und war 2007 maßgeblich an der Strategie zur 40 %-igen CO2-Emissionsminderung in Deutschland bis 2020 beteiligt. Von 2008 bis zu seinem Wechsel in den Landtag von Sachsen-Anhalt leitete er das Fachgebiet „Umwelt und Verkehr“, das 2009 eine Strategie für nachhaltigen Güterverkehr in Deutschland vorlegte. Seit 2013 leitet er die Abteilung "Nachhaltige Mobilität" im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg. Dort ist er unter anderem für Klimaschutz im Verkehr, Elektromobilität, Luftreinhaltung, Lärmschutz und Radverkehr zuständig. 

Porträt Kerstin Haarmann

Kerstin Haarmann
Bundesvorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland, VCD

Kerstin Haarmann LL.M. MBA, ist seit über fünf Jahren ehrenamtliche Bundesvorsitzende des Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD). Sie war internationale Unternehmensjuristin, unter anderem fünf Jahre Chefjustitiarin eines im MDAX notierten IT-Unternehmens. Danach wechselte sie beruflich ins Verbandsmanagement der Bereiche Erneuerbare Energie und Nachhaltige Mobilität. Sie führt derzeit gemeinsam mit ihrem Mann eine gemeinnützige GmbH, die sich dem Nachhaltigen Wirtschaften und Leben widmet. Diesem galt auch ihr langjähriges aktives Engagement in der Lokalpolitik. Kerstin Haarmann setzt sich für eine Mobilität ein, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, nicht einzelne Verkehrsträger.

Prof. Dr. Kora Kristof

Prof. Dr. Kora Kristof
Vizepräsidentin Digitalisierung und Nachhaltigkeit des KIT

Professorin Dr. Kora Kristof studierte Volkswirtschaftslehre und promovierte zu einer energiewirtschaftlichen Fragestellung. In ihrer Habilitation ging sie der Frage nach, wie gesellschaftliche Veränderungen erfolgreicher gestaltet werden können. Von 1988 bis 1992 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Volkswirtschaftslehre der Ludwig-Maximilians-Universität München und anschließend bis 1994 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Enquete-Kommission „Schutz der Erdatmosphäre“ des Deutschen Bundestages. Am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH leitete Kora Kristof von 1994 bis 2011 u. a. die Abteilung Energie sowie die Forschungsgruppe „Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren“ und baute darüber hinaus den Themenbereich „Materialeffizienz und Ressourcenschonung“ auf. Von 2011 bis zu ihrem Wechsel ans KIT leitete sie die Abteilung „Nachhaltigkeitsstrategien, Ressourcenschonung und Instrumente“ des Umweltbundesamtes. Außerdem ist sie außerplanmäßige Professorin an der Universität Witten/Herdecke. Am 1. März 2023 hat Kora Kristof das Amt der Vizepräsidentin Digitalisierung und Nachhaltigkeit am KIT angetreten. Zugleich ist sie Chief Information Officer (CIO) des KIT.

Rainer Puls 
Geschäftsführer der PERFORMANCE DRIVES / PULS Fahrzeugtechnik GmbH

Rainer Puls, geboren in Karlsruhe, studierte Maschinenbau mit den Hauptfächern Kraftfahrzeugbau und Werkzeugmaschinen an der damaligen Universität (TH) Karlsruhe. Anschließend arbeitete er im elterlichen Betrieb PULSGETRIEBE im Bereich Konstruktion und Produktion von Getrieben und Antriebssystemen. 1996 wurde das heutige Unternehmen PULS Performance Drives (früher Dipl.-Ingenieure Rainer & Oliver PULS GmbH) gegründet (Konstruktion und Entwicklung sowie Herstellung von Antriebssystemen für Fahrzeuge und Maschinen). Das Unternehmen pflegt eine intensive Zusammenarbeit mit dem KIT (u.a. zahlreiche gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte, Abschlussarbeiten, Werkstudententätigkeiten etc.). 2010 begannen erste Aktivitäten im Bereich Elektromobilität mit der Entwicklung und Herstellung des elektrischen Fahrantriebs für den ersten rein elektrischen Rennwagen des Formula Student Team „KA-Raceing“ des KIT. Bis 2015 folgten die Beschäftigung und Ausbildung von Teammitgliedern zur Entwicklung und Herstellung der elektrischen Fahrantriebe für das KA-Raceing-Team. Seit 2011 liegt der Fokus auf der Entwicklung und Herstellung von kompletten elektrischen Traktionssystemen für Fahrzeuge bestehend aus Motor-Getriebe-Einheiten, Leistungselektronik sowie Batterien und Fahrzeugsteuerung für Neufahrzeuge und Umrüstung bestehender Verbrenner-Fahrzeuge auf einen rein elektrischen Traktionsantrieb. 2020 erhielt das Unternehmen den ThinKing Award für elektrischen Leichtbau.